Archivarbeit

Ein alter Industriebau wird zum modernen Archiv für Stasi-Akten – Heinrich Schmid Chemnitz baut mit.

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Ruhige Hand: Praktikant Philipp Kreibich (l.) erhält Tipps von Lukas Petzsch. Der hat am Standort seine Ausbildung gemacht, stieg zum Vorarbeiter auf und startet als Nächstes seinen Arbeitsgruppenleiterkurs. „HS hat mir immer alle Möglichkeiten gegeben, damit es mir nie langweilig wird“, sagt er und lacht.

Derzeit wird das Chemnitzer Archiv grundlegend modernisiert

200 Tonträger, 71.000 Fotos und 2,3 Millionen Karteikarten lagern in Chemnitz: Die sächsische Großstadt beherbergt eine der zwölf Außenstellen des  deutschen Stasi-Unterlagen-Archivs. Derzeit wird das Chemnitzer Archiv grundlegend modernisiert – und zieht dafür in ein neues, altes Gebäude um. 

Ein DDR-Industriebau in der Lothringer Straße im Stadtzentrum wurde dafür geräumt und komplett entkernt. Seit Frühjahr 2021 laufen Roh- und Innenausbau  sowie der Einbau komplexer technischer Anlagen, um die einst heiklen und heute historischen Dokumente optimal zu klimatisieren und zu schützen. 

Beteiligt ist ein Team von Heinrich Schmid Chemnitz, geleitet vom angehenden Teamleiter Michael Ortmann. „Wir übernehmen Decken und Wände, haben  Untergrundvorbereitungen gemacht und lackieren die Lüftungskanäle. Insgesamt sind das mehr als 6.000 Quadratmeter Fläche – eine unserer größten Baustellen der letzten Zeit.“ Das Archiv ist für Heinrich Schmid Chemnitz ein Gemeinschaftsprojekt: „Das Team von Kay Leonhardt hat die Böden beschichtet und Daniel Angermanns Trockenbauer haben im Obergeschoss Doppelböden eingebaut“, berichtet Ortmann. 

Ortmanns eigene Truppe ist bunt gemischt: Da ist Holger Steinert, „unser Altgeselle“, wie Ortmann sagt. Steinert ist im 32. Jahr bei Heinrich Schmid. „Am 7. Mai 1990 habe ich angefangen“, erinnert er sich, im Nachbarort Limbach-Oberfrohna, wo damals der erste HS-Standort im Osten gegründet wurde. Frisch dabei ist Philipp Kreibich, er geht zur Schule und macht am Standort ein Praktikum. „Vorgestern habe ich verputzt, gestern Zimmer vermessen. Man macht jeden Tag etwas anderes, das mag ich an dem Beruf.“ 

Mit jeder Baustelle lernt man dazu. Manchmal nicht nur in Sachen Handwerk, sondern auch über die deutsch deutsche Geschichte: „Als ich meinen Eltern erzählte, dass ich am Archiv mitarbeite, haben wir uns danach lange über die Stasi und die DDR unterhalten“, erzählt Vorarbeiter Lukas Petzsch. Mit seinen 25 Jahren hat er jene Zeit zwar nicht miterlebt, dafür hilft er heute als Handwerker mit, dieses Kapitel sicher und würdig zu bewahren



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