Die Agentur für Arbeit hilft Auszubildenden und Betrieben dabei, dass die Lehre für beide Seiten ein Erfolg wird. Und das kostenfrei! Am Standort HS Crailsheim werden schon erste Ergebnisse gefeiert.
Ohne die Unterstützung hätten wir das nicht geschafft.
Seit September 2021 nimmt der Standort nahe der schwäbisch-bayrischen Grenze die „Assistierte Ausbildung (AsA)“ in Anspruch. Es handelt sich um ein kostenloses Förderinstrument der Bundesagentur für Arbeit. Firmen können dort Unterstützung beantragen und werden an einen Bildungsträger in der Nähe vermittelt. „Ausschlaggebend war, dass einer unserer Auszubildenden wegen einer Sprachbarriere die theoretische Prüfung nicht bestanden hat“, berichtet Marc Kwasniok, Dualer Student und Arbeitsgruppenleiter in Crailsheim. „Daraufhin haben wir uns entschieden, das Angebot zu nutzen. Nach Antragsstellung ging es sehr schnell und unbürokratisch. Schon eine Woche später fand die erste Nachhilfe statt.“
In Crailsheim ist das Kolping-Bildungswerk für die Nachhilfe zuständig. Das kann in anderen Städten variieren, je nachdem welcher Bildungsträger dort vertreten ist. „Das ist aber unkompliziert“, erzählt Lena Kettner, Ausbildungsbetreuerin in der Region Holger Kaim. „Drei Standorte nehmen AsA derzeit in Anspruch und trotz unterschiedlicher Bildungsträger funktioniert die Kommunikation super. Unsere Anforderungen werden immer berücksichtigt.
Das bezieht sich sowohl auf die Terminauswahl als auch auf die pädagogische Betreuung. Für mich ist das eine große Hilfe. Fächer, die ich nicht mache, werden trotzdem geübt und ich habe die Sicherheit, dass die Azubis gut aufgehoben sind.“ Welche Hilfe in Anspruch genommen werden kann, ist individuell und auf die einzelnen Anforderungen zugeschnitten. In Crailsheim nehmen die Azubis zum Maler und Lackierer Ngouchemo Inoua, 2. Lehrjahr, Lateef Adeyemi, 3. Lehrjahr, und Sayed Hashemi, 3. Lehrjahr, an dem Programm teil. Sie erhalten einmal pro Woche für zweieinhalb Stunden Förderunterricht zu ihren Schulfächern. Hier wird aktiv auf ihre Defizite eingegangen. Freigestellt wurden sie dafür montags ab 16:30, später fand der Unterricht samstags statt.
Besonders in Fächern wie Wirtschafts- und Gemeinschaftskunde konnten alle drei profitieren. Ngouchemo hat sich sogar um zwei Noten verbessert. „Wir sind eine Gruppe von 4-5 Personen bei der Nachhilfe. Da kann ich einfacher Fragen stellen, weil mehr Zeit da ist, diese zu beantworten“, findet er. Fortschritte wurden schnell sichtbar, meint Kwasniok. Die Azubis seien insgesamt viel motivierter.
Deutlich merke man die Verbesserung der Sprache. Dadurch können Arbeiten einfacher und effizienter verteilt und den Azubis mehr Verantwortung übertragen werden. Aktuell freuen sie sich über großen Erfolg: Alle drei haben die theoretische Zwischenprüfung oder Abschlussprüfung bestanden. „Ohne die Unterstützung hätten wir das nicht geschafft“, freuen sich Ngouchemo Inoua, Lateef Adeyemi und Sayed Hashemi. Auf die Frage, wie es nach dem Abschluss weitergeht, meinen sie: „Bei Heinrich Schmid natürlich. Die Kollegen sind alle sehr nett, es macht richtig Spaß.“