„Meine Kollegen haben uns gerettet“

Ein Highlight aus Waxweiler.

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Constantin Trapp, mit Manfred Heid und Jürgen Karle, vor seinem Elternhaus (v. l.).

„Ich bin geblieben, um zu helfen."

Constantin Trapp, Teamleiter, Bretten: „Mitte Juli war mein Heimatdorf Waxweiler in der Eifel vom Hochwasser betroffen. Das Haus meines Vaters und mein eigenes wurden dabei überflutet. Auf YouTube kann man sehen, wie unsere Nachbarn mit einem Hubschrauber vom Dach gerettet werden. Es war dramatisch. Ich bin dortgeblieben, um zu helfen. Mein Niederlassungsleiter, Marc Fey, hat intern eine Soforthilfe organisiert.“ Eric Lehmann,  Abteilungsleiter, Mannheim: „Marc Fey rief mich damals an. Das Haus eines Mitarbeiters sei abgesoffen. Wir haben sofort Trocknungsgeräte von  laufenden Baustellen abgezogen. Mit Francesco Randazzo bin ich nach Waxweiler gefahren. Wahnsinn! Ein Bild der Zerstörung. Wir sind in die Keller, haben die Geräte aufgestellt. Unten stank es nach Diesel, Fäkalien, faulem Fisch, … Das hältst du nicht lange aus, willst nur raus an die frische Luft. Aber draußen stinkt es genauso. Trapp: „Alle Hilfe musstest du privat organisieren. Die Politik hat kein gutes Bild abgegeben. Die kamen irgendwann mit seitenlangen  Formularen. Das kannst du vergessen. Die Leute haben andere Sorgen.

Neben dem THW und dem Roten Kreuz haben viele Firmen aus dem Umkreis spontan geholfen. Baufirmen kamen mit schwerem Gerät. Sparkasse und  Volksbank stellten jedem 50.000 Euro als zinsloses Darlehen bereit. Tja, und meine Kollegen von Heinrich Schmid haben uns gerettet. Ohne sie würden wir noch immer im Nassen stehen.“ Jürgen Karle, Abteilungsleiter, Karlsruhe: „Ich war mit meinem Techniker Manfred Heid vor Ort. Die Flut hatte ganze Fassaden zum Einsturz gebracht, Garagen mitgerissen … wir haben dann in den ausgepumpten Wohnungen unsere Trockner aufgestellt, bei Constantin und seinen Nachbarn. Die Szenerie war gespenstisch. Bei der Rückfahrt haben wir kein Wort gesprochen.“ Trapp: „Die meisten Häuser sind mittlerweile wieder bewohnt – obwohl sie teilweise unbewohnbar sind. Die Menschen haben keine Wahl. Manche waren nicht versichert, so wie mein Vater. Was jetzt fehlt, sind Handwerker. Viele sanieren daher selbst, die ‚Nachbarschaftshilfe‘ floriert. Wir in Waxweiler hatten Glück im Unglück: Im ganzen Ort gab es keinen Personenschaden. Darum konnten wir auch guten Gewissens am 17. Juli meinen 30. Geburtstag feiern – mitten im Chaos, mit einem Bierchen.
Das Leben geht weiter.“





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