Als Recruiter im Geschäftsbereich Württemberg sucht Andreas Lerich ständig nach starken Mitarbeitern – auch auf ungewöhnlichen Wegen.
Mitarbeiter sind uns wichtig
HS Report: Herr Lerich, wie viele Bewerbungen erhalten Sie pro Jahr? Andreas Lerich: Früher rund 6.000. Diese Zahl hat sich seit Corona halbiert.
Woran liegt das?
Viele Arbeitnehmer sind in Wartestellung. Vor allem im kaufmännischen Bereich. Kurzarbeit, Homeoffice, Kinderbetreuung, etc. – manch einer hat sich mit der Situation arrangiert. Wenige sind derzeit wechselwillig.
Was bedeutet das für Ihre Arbeit?
Es ist generell aufwändiger geworden, neue Mitarbeiter zu finden. Wir nutzen vermehrt die sozialen Netzwerke. Das erfordert einen anderen Umgang mit Bewerbungen. Pro Jahr bekommen wir vielleicht noch 30 Bewerbermappen per Post. Der Rest kommt online, oft per Smartphone. Wir müssen umdenken.
Inwiefern?
Wir sind Chancengeber. Nicht jedem fällt es leicht, eine Bewerbung zu schreiben. Die Qualitäten eines Bewerbers offenbaren sich oft erst im Gespräch oder beim Probearbeiten. Wenn seine innere Einstellung stimmt, rate ich unseren Führungskräften immer, es zu versuchen. So wie bei Mate Varga und Andras Fodor. Die beiden gehörten 2014 zu den ersten, die ich einstellte. Sie waren Ende 20, kamen aus Ungarn und sprachen kaum Deutsch. Obwohl Abteilungsleiter
Daniel Theilig damals nur einen Trockenbauer gesucht hatte, stellten wir beide ein. Mate hatte damals gesagt: „Entweder beide oder keiner.“ Heute sind sie geschätzte Führungskräfte. Das ist unser Job: Talente zu finden und zu fördern.
Wie gelingt das Fördern?
Mitarbeiter sind unser höchstes Gut. Um sie zu binden, müssen wir ihnen eine individuelle Perspektive bieten. Wir schauen uns ihre Stärken an und bieten maßgeschneiderte Karrierewege: eine technische Weiterbildung, eine Führungsposition oder wir eröffnen für sie ein neues Gewerk. Die Möglichkeiten bei Heinrich Schmid sind vorhanden.