Fassadensanierung
Fassadensanierung
Die Visitenkarte des Hauses
Die Gesamtfläche aller Fassaden in Deutschland beträgt rund 5,2 Milliarden Quadratmeter. Das sind 5.200 Quadratkilometer und entspricht damit ziemlich genau der doppelten Fläche des Großherzogtums Luxemburg. Eine riesige Fläche also, die es regelmäßig zu warten, reinigen, streichen, sanieren und modernisieren gilt.
Eine Fassadenreinigung ist oft mit kleineren Reparaturarbeiten an der Fassadenfläche verbunden. Daher geht die Fassadenreinigung oft mit einer Fassadensanierung einher. Beim Reinigen von Fassaden kommen chemische und mechanische Verfahren zum Einsatz. Welches Reinigungsverfahren gewählt wird, hängt sowohl von der Fassadenart, dem Oberflächenmaterial der Fassadenbekleidung und natürlich auch von der Verschmutzung ab.
Fassadenarten
Die gebräuchlichste Konstruktion bei Fassaden ist die massive Wandkonstruktion. Sie besteht aus Mauerwerk, Naturstein, Kunststein, Beton oder Stahlbeton. Der Wärmeschutz erfolgt entweder durch das Mauerwerk selbst oder durch ein, meist außen aufgebrachtes, Wärmedämmverbundsystem (WDVS).
Neben der Massivwand sind vor allem Fassadensysteme mit zwei Ebenen, die sogenannten Doppelfassaden, verbreitet. Die äußere Ebene schützt vor Umwelt- und Witterungseinflüssen. Die innenliegende Fassade stellt den Raumabschluss dar und übernimmt in der Regel auch wärmedämmende Funktionen. Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade (VHF) fällt in diese Kategorie.
Beim Bau von Hochhäusern kommen oft Elementfassaden zum Einsatz. Das sind vorgefertigte, meist raumhohe Elemente, in die bereits Fensterelemente etc. integriert sind. Das ermöglicht eine schnelle Bauweise.
Forderungen in der Architektur nach Transparenz und natürlichem Licht führten im Laufe des letzten Jahrhunderts zur Verbreitung von Glasfassaden. Die Entwicklung führt dabei zu immer größeren Glasflächen während gleichzeitig die Halterungen immer filigraner werden.
Fassadenbekleidungen
Je nach Fassadenart, kommen unterschiedliche Materialien als Außenhaut in Frage. Folgende Materialien trifft man als Fassadenbekleidung an:
Aluminium
Das älteste Gebäude mit einer Aluminiumfassade in Deutschland ist die Dortmunder Westfalenhalle aus dem Jahr 1952. Auch das 1979 eröffnete Internationale Congress Centrum Berlin (ICC Berlin) besitzt eine Außenhülle aus Alu. Das Material wird heute im Fassadenbau gerne verwendet. Dafür sprechen sein geringes Gewicht, die gute Korrosionsbeständigkeit und die gute Weiterverarbeitbarkeit.
Beton
Beton kann man getrost als historischen Werkstoff bezeichnen. Die ersten Gebäude aus Beton entstanden bereits vor der Zeitenwende. Auch die Kuppel des Pantheons in Rom (128 n.Chr.) ist aus Beton. Spätestens mit der Erfindung des Stahlbetons durch Joseph Monier im Jahre 1867 ist Beton als Baustoff nicht mehr wegzudenken. Als Sichtbetonfassaden begegnet uns der Werkstoff im Außenbereich in puristischer Form. Dabei wird die Oberfläche von der Art der Schalung und der Nachbereitung der ausgeschalten Flächen bestimmt.
Faserzement
Die ersten faserarmierten Zementprodukte entstanden Ende des 19. Jahrhunderts in Österreich. Sie bestanden zu 90 Prozent aus Zement und 10 Prozent Asbestfasern. Nachdem Asbest als Baustoff in den 1970er Jahren verboten wurde, ersetzte man es durch andere Fasern, beispielsweise Glasfasern. Im Fassadenbau setzt man Faserzement in hinterlüfteten Konstruktionen ein.
Feuerverzinkter Stahl
Verzinkter Stahl wird in VHF-Systemen in Form von Gitterrost-, Blech-, Streckmetall- oder Lamellenfassaden eingesetzt.
Glas
Die am häufigsten verwendete Glasart ist Floatglas. An Fassaden wird neben Floatglas auch noch Gussglas, Profilbauglas und Glassteine eingesetzt. Eine Isolierverglasung besteht aus zwei Floatglasscheiben, die luftdicht miteinander verbunden sind.
HPL
Aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften werden viele Fassaden mit Hochdrucklaminatplatten (HPL = High Pressure Laminates) als Bekleidung realisiert. Diese verfügen über eine harte, bruch- und schlagfeste Oberfläche, eine hohe Biegesteifigkeit und eine gute Witterungsbeständigkeit.
Holz
Aufgrund seiner konstruktiven und bauphysikalischen Eigenschaften kann Holz sowohl als tragendes Element als auch als Bekleidungsmaterial verarbeitet werden. Die überwiegenden Bekleidungsarten sind Profilbretter und Holzwerkstoffplatten.
Keramik
Keramische Werkstoffe für Fassaden bestehen unter anderem aus Feldspat, Schamott und Ton. Sie werden bei etwa 1.200 Grad Celsius gebrannt. Sie überzeugen durch eine extrem niedrige Wasseraufnahme von unter 3 Prozent. Das Material ist sehr dicht und frostbeständig. In Fassaden wird Keramik als Grobkeramik oder Feinkeramik eingesetzt.
Kunststoff
Als Fassadenbekleidungen kommen bekannte Kunststoffarten wie Acrylglas, Polycarbonat sowie Polyvinylchlorid zum Einsatz. Sie überzeugen durch viele Vorteile. So ist Acrylglas im Vergleich zu normalem Glas stoß- und bruchresistenter und wiegt auch nur halb so viel. Acrylglas verkratzt jedoch leichter und kann durch Witterungseinflüsse brüchig werden. Auch Polycarbonat ist ein thermoplastischer Kunststoff für Fassaden – schlagzäh und kältebeständig. Der Kunststoff ist in vielen Einfärbungen von transluzent bis opak erhältlich. Polyvinylchlorid (PVC) schließlich wird insbesondere für Profile und transparente Fassadentafeln verwendet.
Metall
Kupfer, Blei, Zinn und Zink finden – neben Stahl und Aluminium – ebenfalls bei Fassadenkonstruktionen Verwendung. Sie kommen meist als Legierungen zum Einsatz, da diese im Vergleich zu den reinen Metallsorten über bessere Werkstoffeigenschaften verfügen.
Naturstein
Natursteine sind eine klassische Form der Fassadenbekleidung. Dabei unterscheidet man drei Gesteinsarten:
- Magmatische Gesteine (Magmatite) entstanden aus einer Schmelze. Wenn diese Schmelze sich langsam abgekühlt hat, entstand ein grobkristallines Gestein wie Granit oder Diorit. Hat sich die Schmelze schnell abgekühlt, dann ist das Ergebnis feinkristallin wie Basaltlava oder Trachyt.
- Sedimentgestein (Sedimentite) ist durch Verwitterung und Ablagerung von zerkleinertem Gestein unter hohem Druck entstanden. Beispiele sind Kalkstein, Sandstein oder Travertin.
- Metamorphe Gesteine sind durch Druck und/oder Temperatur umgewandelte Magmatite oder Sedimentite. Dazu gehören unter anderem Gneis, Marmor und Quarzit. Mitunter sind metamorphe Gesteine, beispielsweise Schiefer, schichtförmig aufgebaut. Durch Spalten lassen sich plattenförmige Baustoffe gewinnen.
Stahl und Edelstahl
Stahl ist ein beliebter Baustoff für Fassaden. Jedoch muss er vor Korrosion geschützt werden. Das kann durch Feuerverzinkung oder Legierverzinkungen erfolgen. Alternativ kann die Oberfläche durch eine Korrosionsschutzbeschichtung geschützt werden. Stahl ist ein sehr nachhaltiger Werkstoff, ökologisch vollkommen unbedenklich. Edelstahl enthält rund 12 Prozent Chrom sowie Nickel und Molybdän. Edelstahl kann in der Regel ohne zusätzlichen Schutz im Außenbereich eingesetzt werden.
Fassadenbestand in Deutschland nach Fassadensystemen
Fassadensystem | Mio. m² | Anteil in % |
Putzfassade ohne WDVS | 3.234 | 62,6 |
Klinkerfassaden | 740 | 14,3 |
Fassade mit WDVS | 490 | 9,5 |
VHF | 247 | 4,8 |
Sichtbeton | 132 | 2,5 |
Trapez-Profil-Bleche | 104 | 2,0 |
Naturwerkstein | 84 | 1,6 |
Sichtmauerwerk | 59 | 1,1 |
Pfosten-Riegel-Konstruktion | 43 | 0,8 |
Keramik | 23 | 0,4 |
Vorhangfassade | 12 | 0,2 |
Holzfassade | 5 | 0,1 |
Gesamt | 5.173 | 100 % |
Verschmutzungsarten
Viele Arten von Schmutz sammeln sich auf der Fassade. Grundsätzlich kann man folgende Verschmutzungen unterscheiden:
- Algen, Pilze, Schimmel
- Vogelkot
- Mauerspinnen
- öl- bzw. fetthaltiger Feinstaub
- Graffiti
- Straßenstaub
- Salze
- Schwermetalle
Die hohe Anzahl an Verschmutzungsarten macht deutlich, dass es nicht nur das eine, effektive Reinigungsverfahren geben kann.
Reinigungsverfahren
Vielmehr gibt es zahlreiche Verfahren zur Fassadenreinigung. Gebräuchliche Verfahren sind chemischer oder mechanischer Natur. Verbreitet sind
- Steinreinigung mit dem Wasserdruckverfahren (mit chemischen Zusätzen bzw. Strahlmittelzusatz)
- Heißwasser- oder Dampfstrahlverfahren
- Trockenstrahlverfahren
- Laserstrahlverfahren
- Niederdruckstrahlverfahren
- Trockeneisstrahlen
- Alkalische Reinigungsmittel
- Saure Reinigungsmittel
Insbesondere bei chemischen Reinigungsverfahren ist auf die ordnungsgemäße Aufbereitung und gegebenenfalls Entsorgung des Reinigungswassers zu achten.
Fassadenreinigung
Die regelmäßige Pflege und Wartung einer Fassade ist wichtig. Im Frühjahr sollte man unbedingt einen Fassaden-Check durchführen. Nur so lassen sich Schäden erkennen, die im Winter möglicherweise durch Frost aufgetreten sind. Vor allem Putzfassaden bedürfen einer regelmäßigen Inspektion und Pflege.
Die regelmäßige Reinigung einer Fassade darf man getrost als eine vorbeugende Pflegemaßnahme betrachten, welche die Lebensdauer einer Fassade verlängert und deren Funktion garantiert. Je nach Untergrund, Material und Verschmutzungsgrad kommen für die Fassadenreinigung unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Eine Auswahl.
Putzfassade reinigen
Putzfassaden, ob gestrichen oder ungestrichen, weisen nach einigen Jahren hässliche Verfärbungen auf. Diese entstehen durch Feinstaub, Grünalgen, Schimmelpilze oder Rotalgen. Aber auch Mauerspinnen hinterlassen Spuren. Die etwa ein bis zwei Millimeter großen Tierchen bevorzugen wettergeschützte Stellen. Sie sind daher oft unter Dachuntersichten oder Balkonen anzutreffen. Dort siedeln sie sich in kleinen Vertiefungen an und spinnen ein weißes, rundes Fangnetz. In diesem sammelt sich dann der Straßenstaub. So entstehen die hässlichen, kreisrunden Flecken an der Fassade.
Die Reinigung von Putzfassaden erfolgt in aller Regel mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger. Schmutzpartikel und selbst Schimmelsporen lassen sich damit entfernen. Beim Abstrahlen ist Vorsicht geboten, damit der Untergrund nicht beschädigt wird. Eventuell sind nach der Reinigung eine Putzausbesserung und gegebenenfalls eine Ausbesserung des Anstrichs erforderlich.
Klinkerfassade reinigen
Klinkerfassaden sind sehr widerstandsfähig. Verschmutzte Klinkerfassaden lassen sich entsprechend gut mit einem Hochdruckreiniger reinigen. In Verbindung mit Schmierseife erzielt man damit hervorragende Ergebnisse. Bei stark verschmutzten Klinkerflächen muss man stärkere Mitteln einsetzen. Das ist eine Aufgabe für Spezialisten, da ansonsten die Klinker beschädigt werden können. Außerdem ist das Reinigungswasser aufzusammeln und zu neutralisieren. Nach der professionellen Reinigung von Klinkersteinen folgt in der Regel eine Nachbehandlung. Das macht die Klinker widerstandsfähiger gegen Verschmutzungen und aggressive Umwelteinflüsse.
WDVS-Fassade reinigen
Wärmegedämmte Fassaden schützen das Gebäude vor dem Auskühlen, wie ein Pullover uns vor dem Frieren schützt. Die Heizwärme verbleibt im Gebäudeinnern beziehungsweise im Mauerwerk. Deshalb ist die Oberflächentemperatur der Fassaden von gedämmten Gebäuden niedriger als die von ungedämmten Gebäuden. Logisch. Ein negativer Nebeneffekt dieser Besonderheit liegt darin, dass an kalten Oberflächen Feuchtigkeit schneller kondensiert. Durch diese Feuchtigkeit verschmutzen WDVS-Fassaden schneller und es bilden sich eher Algen und Pilze. WDVS-Fassaden sind diesbezüglich also pflegeintensiver als herkömmliche Putzfassaden. Damit nicht alle paar Jahre die Fassade neu gestrichen werden muss, setzen wir ein neuartiges Reinigungssystem ein. Dabei wird die Fassade mit einem Spezialreiniger eingesprüht und in zwei weiteren Arbeitsgängen nachbehandelt. Das Ergebnis sind saubere, intakte Fassaden die aussehen, als wären sie neu gestrichen.
Fassadenreinigung und Fassadensanierung aus einer Hand
Ob Glas, Naturstein, Putz oder Metallfassaden – durch eine gründliche Fassadenreinigung können wir Fassaden optisch und substanziell aufwerten. Wir schützen diese zugleich vor weiteren schädlichen Witterungseinflüssen und Neuverschmutzungen. Unsere Experten unterstützen Sie dabei, mit dem richtigen Reinigungsverfahren den Wert Ihrer Immobilie zu sichern. Hierbei stehen der Schutz des Werkstoffes und umweltschonende Verfahren im Vordergrund.
Wir bevorzugen dazu mechanisch-chemische Methoden. Im Unterschied zum Partikelstrahlen tragen diese die Oberflächen nicht ab. Außerdem entsteht bei den Arbeiten kein Staub. In der Fassadenpflege haben wir uns auf die Hydrophobierung (Imprägnierung, Versiegelung), die Steinverfestigung und den Korrosionsschutz bei Metallen spezialisiert. Zu unseren Kernkompetenzen zählen zudem die Graffiti-Beseitigung, die Graffitiprophylaxe sowie Maßnahmen im Rahmen der Denkmalpflege.