Vier Kollegen, die sich seit Jahren unterstützen!
Zwei Brüder, ein Weg

Eine anfängliche Sprachbarriere muss kein Karrierehindernis sein – wie die Brüder Korn beweisen
Damian Korn kam als frisch gelernter Schreiner mit 17 aus Polen ins Ruhrgebiet und fing zunächst bei einer Leiharbeitsfirma an. Zu Heinrich Schmid stieß er 2005: Zu der Zeit stattete Bernd Rautenbergs damalige Essener Hauptabteilung etliche Wohnsiedlungen mit WDVS aus, „Durch die enorme Auftragslage waren zeitweise um die 70 Leiharbeiter für uns aktiv“, sagt Rautenberg. „Unter ihnen stach handwerklich einer heraus: Damian. Da sagten wir: Den holen wir uns.“ Damals sprach Damian Korn kaum Deutsch und verständigte sich „mit Händen und Füßen“, wie er erzählt. Bis ihn bei HS sein Kollege Stephan Jackowski unter seine Fittiche nahm und ihm Deutsch beibrachte. Er sollte die Sprache beherrschen – denn seine Chefs hatten Pläne mit ihm. Um das Jahr 2014 baute Essen den Trockenbau im großen Stil aus, geleitet von Jörg Kirchhofen. Er brauchte dafür Führungskräfte, die versiert im Trockenbau sind. „Das war für uns ganz klar Damian“, sagt Kirchhofen. „Neben technischem Know-how brachte er das wirtschaftliche Denken mit.“ „Ich hatte nie geplant, Führungskraft zu sein und zweifelte anfangs auch wegen der Sprachbarriere“, sagt Damian Korn. Doch seine Chefs, Rautenberg und Kirchhofen, gaben ihm Zeit und zeigten ihm auf, dass sie selbst ihr Rüstzeug für Führungsaufgaben behutsam und über Jahre erworben hatten.
„Dadurch läuft das harmonisch zwischen uns“, sagt Kirchhofen, „weil wir ähnlich ticken und alle von der Baustelle kommen.“ Er leitet inzwischen den Standort in Duisburg, Rautenberg den in Oberhausen. 2016 wurde Damian Korn Vorarbeiter, dann Arbeitsgruppen- und Teamleiter. Heute führt er als Abteilungsleiter in Oberhausen 26 Mitarbeiter – einer ist sein jüngerer Bruder Daniel, der inzwischen Arbeitsgruppenleiter ist. „Ich lerne sehr viel durch Damian“, sagt Daniel Korn. Sie wohnen Tür an Tür und im Büro stehen sich ihre Schreibtische gegenüber. Die beiden beweisen: Viel mehr als die besten Startbedingungen zählen Lernwille und Menschen, die an einen glauben, damit Aufstieg gelingt.