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Wie funktioniert zeitgemäßer Zugang zur dualen Ausbildung?

HS Report: Wie gestaltet man Schülern den Zugang zu einer handwerklichen Ausbildung besonders interessant?
Felix Winkler: Generell erfolgt der Zugang in einen handwerklichen Beruf noch immer über Praktika. Wir haben in Stuttgart ein neues Projekt initiiert: das Berufe-Casting. 18 Berufsschulen der Stadt sind aktiv beteiligt. Praxisorientierte und abwechslungsreiche Workshops geben Einblicke in die jeweiligen Berufe und das duale Ausbildungssystem.
HS Report: Wie funktioniert das Casting?
Felix Winkler: Bis Ende November informieren sich die Schüler über die verschiedenen Ausbildungsberufe. Insgesamt sind das 75. Dann buchen die Lehrer für ihre Schüler passende Teilnahmeslots über das Portal www.berufscasting-stuttgart.de. In der ersten Februarwoche jeden Jahres nehmen die Schüler am Berufe-Casting der jeweiligen Berufsschule teil. Dort bearbeiten sie eigene kleine Projekte. Die Lehrkraft begleitet die Praktikanten durch den Tag. Dabei gewinnen sie ebenfalls Einblicke in die duale Ausbildung.
HS Report: Was ist jungen Menschen bei der Berufswahl wichtig?
Felix Winkler: Der Erstkontakt zum Beruf ist entscheidend. Der aktuellen Generation ist die Beziehung zum Gegenüber wichtig. Das bedeutet z. B., den jungen Menschen persönlich anzusprechen: Was hast Du für Bedürfnisse? Und auch die Antwort zu liefern: Wir kriegen das gemeinsam hin. Ich nehme Dich bei der Hand.
HS Report: Was macht die Nachwuchssuche schwierig?
Felix Winkler: Ich denke, dass das System der dualen Ausbildung in vielen Elternhäusern, aber auch bei Lehrkräften, einfach nicht bekannt ist. Den Meister kennen alle, nicht aber den Techniker, den Gestalter oder die Akademie für Betriebsmanagement. Auf der Farbe, Ausbau, Fassade 2024 in Köln konnten wir allerdings mit einem starken Messauftritt die Möglichkeiten der Fachschule Stuttgart gut vermitteln und junge Malergesellen ansprechen, die den nächsten Karriereschritt gehen möchten.